(zuletzt aktualisiert am 23.3.2023, erfolgreiche Umwandlung Möhnesee)
An folgenden Schulen laufen im aktuellen Schuljahr Umwandlungsverfahren mit dem Ziel, dass aus Bekenntnisschulen Gemeinschaftsschulen werden. Als Quelle dienen uns über das Internet öffentlich zugängliche Informationen oder Informationen von Eltern oder Mitarbeitern städtischer Verwaltungen. Wir erheben mit dieser Liste keinen Anspruch auf Vollständigkeit (Aktualisierungen und Ergänzungen jederzeit willkommen über kontakt@kurzebeinekurzewege.de).
Ahaus, 6 katholische Grundschulen
In Ahaus sind sich alle Akteure in der Stadt einig, dass es sinnvoll wäre, alle 6 verbliebenen Bekenntnisgrundschulen in Gemeinschaftsgrundschulen umzuwandeln. Es handelt sich ausschließlich um katholische Grundschulen (außerdem gibt es noch eine (!) Gemeinschaftsgrundschule). Bemerkenswert ist, dass Ahaus nach wie vor stark katholisch geprägt ist. 64% der Grundschulkinder sind katholisch, mehr als doppelt so viele wie im Landesmittel. Selbst der Pfarrer sagt: „Als Kirche verlieren wir nichts, wenn es in Zukunft Gemeinschaftsgrundschulen gibt.“ Das Umwandlungsverfahren wurde hier durch die Stadt eingeleitet. Die Abstimmungstermine an den einzelnen Schulen sind wie folgt:
- Aabachschule: 27.-29.3.
- Andreasschule: 8.-10.3. => klare Mehrheit für Umwandlung
- Burgschule: 29.-31.3.
- Josefschule Ahaus und Teilstandort Graes: 28.-30.3.
- Gottfried-von-Kappenberg-Schule: 21.3.-23.3.
- Katharinenschule: 15.-17.3. => klare Mehrheit für Umwandlung
Köln Rath Heumar, KGS Forststraße
Der Kirchenaustritt der Schulleitung war in Köln Rath Heumar der Auslöser, sich mit den Vor – und Nachteilen einer Bekenntnisschule auseinanderzusetzen, wir berichteten. Die Elterninitiative setzt sich dafür ein, dass zukünftig Wohnortnähe bei Einschulung und Qualifikation bei Personalentscheidungen ausschlaggebend sind, und nicht mehr die Konfession entscheidend ist. Dort erfolgt die Abstimmung in der letzten Woche vor den Osterferien, 29.-31.3.
Köln Roggendorf/Thenhoven, KGS Gutnickstraße
Hier haben wiederholt Kinder aus dem Dorf aufgrund ihrer (falschen/fehlenden) Konfession keinen Platz bekommen. Eine Gruppe engagierter Eltern haben ausreichend Unterschriften für die Einleitung des Verfahrens gesammelt, um die Schule in eine GGS umzuwandeln. Einen Abstimmungstermin gibt es noch nicht.
Oer-Erkenschwick, EGS
An der evangelischen Albert-Schweitzer-Grundschule wird schon seit Jahren der Bekenntnisstatus in Frage gestellt. Im aktuellen Schuljahr sind gerade einmal 21% der Kinder evangelisch. Bereits 2014 und 2018 scheiterten dort Umwandlungsverfahren. Die Abstimmung erfolgte von 20.-22. März 2023, es konnte sowohl in Präsenz als auch auf Antrag per Briefwahl abgestimmt werden (Amtsblatt). Das Ergebnis liegt uns noch nicht vor.
Nähere Infos unter https://www.recklinghaeuser-zeitung.de/oer-erkenschwick/umwandlung-der-schweitzer-grundschule-dezernent-konkretisiert-plaene-w680243-p-6000299623/
Düren, KGS
An der KGS Kreuzau wird als Grund für die Umwandlungsbestrebungen die unbesetzte Schulleiterstelle angegeben. Nähere Angaben dazu, wann die Abstimmung durchgeführt werden soll, liegen uns nicht vor.
Quelle: https://www.aachener-zeitung.de/lokales/dueren/kreuzau/kgs-kreuzau-soll-ggs-werden_aid-81377709
Duisburg-Baerl, EGS
Die EGS Duisburg-Baerl ist die einzige Grundschule im Stadtteil. Hier entstehen Probleme dadurch, dass evangelische Kinder priorisiert aufgenommen werden müssen.
Die Durchführung der Abstimmung wird derzeit von der Verwaltung vorbereitet, ein Termin für das Verfahren liegt uns nicht vor.
Quelle: https://www.nrz.de/staedte/duisburg/west/evangelische-grundschule-in-duisburg-soll-staedtisch-werden-id237278237.html
Möhnesee, KGS
An der KGS Möhnesee sind sowohl die unbesetzte Rektorenstelle als auch die bevorzugte Aufnahme katholischer Kinder der Auslöser für die Umwandlung. In der Zeit vom 3. bis zum 16. März (16 Uhr) erfolgte die Abstimmung per Briefwahl.
Quelle: https://www.soester-anzeiger.de/lokales/moehnesee/abstimmung-schulleitung-am-moehnesee-soll-nicht-mehr-konfession-gebunden-sein-92107193.html
Die Abstimmung ergab eine überwältigende Mehrheit von 72% aller Eltern für die Umwandlung der Schule in eine Gemeinschaftsgrundschule:
Öffentliche Bekanntmachung der Gemeinde
Von den 301 gültigen Stimmen haben
– 18 der Umwandlung nicht zugestimmt
– 283 der Umwandlung zugestimmt
Niederkassel, KGS
Hier scheiterte das Umwandlungsbegehren.
An der katholischen Rheidter-Werth-Schule konnten die Eltern bis zum 27. Februar darüber abstimmen, ob die Grundschule in eine Gemeinschaftsschule umgewandelt wird.
139 Stimmen waren für eine Umwandlung (das entspricht 36%). Erstaunliche 42 Stimmen waren ungültig, 73 waren gegen die Umwandlung. Bei einer normalen politischen Wahl wäre dies eine Mehrheit gewesen, von der selbst die CSU in Bayern nur träumen kann: 66% der gültigen Stimmen entfielen für die Gemeinschaftsgrundschule. Bei einer normalen politischen Wahl bleibt allerdings nicht einfach die bestehende Regierung im Amt, wenn nicht genug Stimmen für eine Abwahl zusammenkommen. Tatsächlich haben die Nichtwähler die Wahl entschieden. Für eine erfolgreiche Umwandlung wären 194 Stimmen nötig gewesen.
Quellen: https://machpuls.de/niederkassel/votum-umwandlung-wird-die-rheidter-werth-schule-auch-zur-gemeinschaftsgrundschule_Obj
Öffentliche Bekanntmachungen der Stadt Niederkassel, 4. März 2023
Meppen (Niedersachsen)
In Niedersachsen gibt es eine andere gesetzliche Grundlage für Bekenntnisgrundschulen als in NRW. Hier müssen mindestens 70% der Kinder dem Bekenntnis angehören. Um die Schule zu erhalten bzw. eine Verkleinerung zu verhindern, bleibt den Eltern kaum etwas anderes übrig, als die Schule umzuwandeln.
In Meppen waren früher die meisten der elf Grundschulen katholisch, zuletzt waren es nur noch zwei. Bereits Im November 2022 sprach sich eine Mehrheit der Eltern an beiden Schulen für die Umwandlung aus.
Laut Niedersächsischem Schulgesetz müssen 70 Prozent der Schüler dem jeweiligen Bekenntnis (hier also der katholischen Kirche) angehören. Das haben die Hasebrinkschule und der Overbergschule in den vergangenen vier Schuljahren nicht geschafft. In solchen Fällen haben die Eltern nach Angaben der Stadt das Recht, darüber abstimmen zu dürfen, ob sie für eine Umwandlung in eine „freie“ Grundschule ohne Bekenntnis sind oder nicht.
Aus <https://www.noz.de/lokales/meppen/artikel/stadt-meppen-wohl-bald-ohne-katholische-bekenntnisschule-43612456>
… Laut Bürgermeister Helmut Knurbein hat sich an beiden Grundschulen eine Mehrheit der Eltern für eine Umwandlung ausgesprochen.